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Karate für Kinder

Die kleinen Tiger — Shotokan-Karate für Kinder zwischen 8 und 15 Jahren

Dieser Sport ist für Jeden/Jede da, egal ob die Anfangsmotivation ganzkörperliche Fitness, Steigerung der Konzentration, das Gewinnen von Selbstvertrauen, die Selbstverteidigung, der »weg-vom-Fernseher und Computer“ oder „raus aus dem Schulalltag“ Gedanke ist.

Karate zu trainieren bildet Selbstdisziplin, Verantwortungsbewusstsein und natürlich eine gute Körperbeherrschung aus. Dies wird vom Kihon (Grundschule) bis zum Randori (Freier Kampf) systematisch aufgebaut.
Aufgrund seiner vielseitigen Anforderungen an Körper und Geist ist Karate ideal als Ausgleich zu den Anforderungen des Alltags: Der Karateka trainiert Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit. Es steigert Konzentrations­fähigkeit und schult die eigene Körperwahrnehmung. Doch das Wichtigste wird jedem hier gleich am Anfang bewusst: Es mach einfach Spaß miteinander zu trainieren, wenn jeder jeden in der Gruppe akzeptiert.

Egal, ob Sommer oder Winter, Ferien oder Schulzeit, ob 20 Sportler kommen oder nur einer, ob Junge oder Mädchen:

Jeder, der zwischen 8 bis 15 Jahre zählt, kann 2 bis 3 Mal kostenlos reinschnuppern, den traditionellen Anzug braucht man dafür noch nicht. Sporthose und T-Shirt reichen.

TagZeitAlterOrt
Dienstag18:15-19:15 Uhr8-15 JahreKlinikweg 10 (Gymnastiksaal)Warteliste
Freitag17:45-18:45 UhrFortgeschrittene ab 10 JahrenKlinikweg 10 (Clubraum)nur nach Rücksprache

Warum sollte mein Kind eine Kampfkunst erlernen?

Seit Jahren werden die Leute, welche sich einer Kampfkunst verschreiben, wahlweise als Spinner oder als gefährliche Sonderlinge verschrien. Und dann will das Kind es auch noch lernen. Was muss ich mir als Eltern unter dem Karate- Kindertraining vorstellen?

Grundsätzlich ist es erst einmal gut, wenn das Kind eine Sportart betreibt. Welche, ist zunächst vollkommen egal. Bewegung hält uns gesund. Wie in jeder anderen Sportart auch, setzt ein Trainer sich eigene Richtlinien, was er erreichen will. So kann ich hier nur meine Ziele beschreiben.

Vergessen Sie Karatekid und Co. Ziel bei uns ist es primär, den Kindern beizubringen, was ihr Körper kann. Jedem von uns gab die Natur einen Körper. Einen anderen kriegt man nicht. Egal, ob man lieber schlanker oder nicht so dürr sein möchte, größer oder nicht so lang. Das Kind muss lernen, sich selbst zu akzeptieren. Nach meiner Meinung geht das am besten, wenn es lernt, was sein Körper alles kann oder eben auch nicht. Vielleicht findet man ja auch gemeinsam Wege, letzteres zu ändern.

Kampfkunst bietet dafür die beste Möglichkeit. Hier trainieren wir neben der Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit auch Koordination. Es ist allein schon eine Herausforderung, vier Gliedmaßen gleichzeitig unterschiedlich gezielt zu bewegen. Das Kind soll Herr oder Herrin des eigenen Körpers werden.

Wenn ein Kind seinen Körper richtig nutzen kann, wird es auch seine kleine „Fehler“ akzeptieren. Sie sind dann eben genau das: klein im Vergleich zu Rest. Wer sich selbst akzeptiert, kann sicherer auftreten. Wenn ich meiner selbst sicher bin, werden mich auch andere respektieren und akzeptieren. Dabei brauche ich dann weder Posen, noch Statussymbole. Dumme Sprüche perlen einfach(er) ab.

Was hat das mit Kampfkunst und Kämpfen zu tun? Alles!

Die meisten (und besten) Auseinandersetzungen enden bereits vor der Handgreiflichkeit. Viele Angreifer suchen Opfer und keine gleichwertigen Gegner. In Konfliktsituationen ruhige (weil selbstsichere) Personen sind potentielle Gegner. Aber ja, da nicht alle Störenfriede diese natürliche Intelligenz besitzen, lernen die Kinder auch den Kampf.
Für fast alle Kinder bedarf es einer Überwindung, jemanden zu schlagen oder gar zu treten. Das spricht für die gute Erziehung, die sie genießen durften. Nur leider hilft das in einer Bedrohungslage nicht. Bei einer Kampfkunst lernen die Kinder nicht nur, diese Hemmung zu überwinden, wenn man sie angreift, sondern auch- viel wichtiger- Kraft gezielt und beherrscht einzusetzen. So schaffen wir es, Partnerübungen und- bei älteren Kindern- auch den freien Kampf zu trainieren, ohne dass jemand verletzt wird.

Ach Übrigens: Verändert sich der Körper (bspw. beim Älter werden) kann man erlernte Techniken entsprechend anpassen. Das muss so sein, denn eine Kampfkunst zu üben, ist immer ein lebenslanger Prozess. Aber je erfahrener man wird, desto zügiger geht das.

 

 

Kranke Kinder und Karate?

Vor einiger Zeit wurde ich durch eine Sozial­pädagogin gefragt, ob bei mir auch kranke Kinder trainieren. Auf mein Unverständnis, da ja kaum Eltern ein Kind zu Training schicken, wenn es krank ist, wurde die Frage präzisiert. Die Frau meinte, Kinder mit Adipositas, ADHS und mit den anderen Diagnosen, mit welchen uns die moderne Welt konfrontiert.

Ja, was machen solche Kinder beim Karate­training? Ich zuckte mit den Schulter. Nach meiner Erfahrung? Na, Karate!

Karate ist ein Sport, der Selbst­verbesserung zum Ziel hat. Der härteste Gegner im Kampfsport oder in einer Kampfkunst ist man immer selbst. Das gilt für Erwachsene, wie für Kinder.

Alle Kinder, ob dünn oder dick, zapplig oder ruhig, geschickt oder tollpatschig, müssen lernen, mit ihrem Körper umzugehen und ihn vor allem zu akzeptieren. Kinder haben ein hervorragendes Gespür dafür, was sie schon können und- nach den ersten Erfolgen- was sie unbedingt noch können möchten. Karate ist zunächst mal ein individueller Sport. Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Je mehr sich die Kinder ihrer kleinen Schwächen bewusst werden, desto stärker können sie werden. Selbst­verbesserung! Das ist Karate.

Die nächste Frage war genauso überflüssig. Aber diesmal wusste ich wenigstens, was das sollte. Wie reagieren die anderen Kinder?

Worauf? Jedes Kind ist anders. Und? Das wissen sie auch. Vorbehalte und Bedenken haben nur Erwachsene. Für die Kinder als Sportgruppe kommt es nur auf eines an. Haben sie gemeinsam Spaß? Ja? Dann regelt sich alles andere von allein. Wer dabei sein will, wird auch seinen Platz erhalten. Alles andere regelt die Gruppendynamik.

Also noch mal: Wer krank ist—Fieber oder Schmerzen hat—soll sich auskurieren, alle anderen kommen zum Training.
* Peer (Trainer Kinder-Karate)

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